Akiko Okabe, Pianistin

Während ihres Klavierstudiums bei Prof. James Avery an der Musikhochschule Freiburg entdeckte die japanische Pianistin Akiko Okabe ihre Leidenschaft für Neue Musik. Die in Tokyo an der Toho-Gakuen Musikhochschule klassisch ausgebildete und bei mehreren Wettbewerben ausgezeichnete Künstlerin beschäftigte sich zuerst mit dem kompositorischen Werk von Mathias Spahlinger, dessen Seminare sie bis zu ihrem Abschluss besuchte. Nachdem Akiko Okabe ihr Solistenstudium mit Auszeichnung abgeschlossen hatte, setzte sie ihre Studien bei Prof. Stefan Litwin an der Hochschule für Musik Saar fort, wo sie ihre Erfahrungen mit der Aufführungspraxis Neuer Musik vertiefen konnte.

Was will mir ein Stück sagen, und was hat ein Komponist uns mitzuteilen? Und wie kann ich dies dem Publikum vermitteln? – das sind ihre Grundfragen bei der Erarbeitung und Darbietung ihres weit gefächerten Repertoires. So entstehen ganz besondere Interpretationen, die von der internationalen Presse als "meisterlich", "voll überlegener Technik und interpretatorischer Intelligenz" u.a. hoch gelobt werden.

Mit Offenheit und Neugierde auf Neues realisierte sie zahlreiche Uraufführungen im In- und Ausland und arbeitete mit bedeutenden Komponisten unserer Zeit wie Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Nicolaus A. Huber, Isabel Mundry, Bernhard Lang, Salvatore Sciarrino, Mathias Spahlinger u.a. zusammen. Sie tritt bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals auf wie bei den Donaueschinger Musiktagen, dem Ars Musica Festival in Brüssel, Musica Straßburg, Tage für Neue Musik Zürich, März Musik Berlin, Eclat Festival Stuttgart, Weingartener Tage für Neue Musik, Festival für zeitgenössische Musik pgnm Bremen, Tage für Interpretation und Aufführungspraxis Saarbrücken, Festival Sonorama in Rosario u.a.

Seit 2006 ist sie Mitglied des Ensemble Aventure Freiburg. Ihre künstlerische Tätigkeit ist auf zahlreichen CD-Veröffentlichungen und in Radio- und Fernsehproduktionen dokumentiert.

Seit 2019 hat sie einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Freiburg.




Akiko Okabe, Pianist EN


Japanese pianist Akiko Okabe discovered her passion for contemporary music during her studies with Professor James Avery at the University of Music in Freiburg, Germany. She studied prior to this in Tokyo at the Toho-Gakuen College of Music and was the winner of several competitions in Japan and Europe.

She worked intensively on the compositions of Matthias Spahlinger, whose seminars were a great influence on her during her study. After graduating from Freiburg as a Soloist with Distinction, she continued her studies with Professor Stefan Litwin at the University of Music in Saarbrücken, where she broadened and deepened her contemporary performance practice.

Always exhibiting an open and curious approach to music making, Akiko Okabe has given the first performances of many pieces, and has worked with some of the most important composers of our time, including Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Nicolaus A. Huber, Isabel Mundry, Bernhard Lang, Salvatore Sciarrino, and Matthias Spahlinger.

She has appeared at numerous international festivals including Donaueschinger Musiktagen, Wien Modern, Lucerne Festival, Ars Musica Festival (Brussels), Musica Strasbourg, musica viva (Munich), Liedfestival (International Hugo Wolf Academy), Tage für Neue Musik Zürich, Märzmusik (Berlin), Eclat Festival (Stuttgart), Weingartener Tage für neue Musik, Festival for Contemporary Music pgnm (Bremen), Festival Sonorama (Rosario).

She is a member of the Ensemble Aventure, Freiburg and her artistic activities have been documented on numerous CDs, Radio and Television broadcasts. Since 2019 she has a teaching position at the University of Music in Freiburg, Germany.




Blick in das Alte / Zurück in die Gegenwart

In ihren vielfältigen künstlerischen Tätigkeiten verfolgt Akiko Okabe ein besonderes Konzept: Sie verbindet Avantgarde mit der Tradition, aus der sie entspringt, und eröffnet somit ihrem Publikum immer wieder neue Klang- und Hörwelten. Denn die Konfrontation von Neuer und Alter Musik ermöglicht ein völlig anderes, neues Hören; man hört Alte Musik mit neuen Ohren und neue Musik mit Traditionsbewusstsein. So gilt sie als innovative Interpretin traditioneller Klangschönheiten ebenso wie zeitgenössischer Klangwelten.

Die Kooperation mit den Choreographen

Den kreativen Moment ständig neu zu entdecken ist für Akiko Okabe erklärtes Ziel und Qualitätsanspruch zugleich. Seit 2003 arbeitet sie regelmäßig mit verschiedenen Choreographen im In- und Ausland zusammen. Gemeinsam mit ihnen schafft sie eine intensive Verbindung von Musik und Bewegung, die das Publikum begeistert.

Prägend für diesen Anspruch war die Begegnung mit der Choreographin Amanda Miller, der ehemaligen Leiterin von Pretty Ugly Dance Company Freiburg (1997-2004 und Köln 2005-2009). Miller eröffnete Akiko Okabe neue Perspektiven der künstlerischen Wahrnehmung.

"Wie die Tänzer die Musik interpretieren, Klänge mit dem eigenen Körper zum Ausdruck bringen, und durch die Bewegung Raum und Zeit gestalten, ergänzt und vertieft mein Verständnis von Musik."

Bei dieser interdisziplinären Zusammenarbeit sind mehrere Stücke entstanden:
- das Tanzstück "Meidosems" von Miller (2003 mit Pretty Ugly Freiburg)
- das Stück "Happy Freaks" (2006) mit dem in Zürich lebenden japanischen Choreographen und Tänzer Hideto Heshiki (Interpretation von Scarlattis 15 Klaviersonaten durch Tanz und Musik)

Im Tanztheaterstück "Etüde" (2007) mit Pretty Ugly Dance des Kölner Schauspielhauses unter der Leitung des Choreographen Rick Kam spielte sie nicht nur drei Etüden von György Ligeti, sondern begleitete die Tänzer mit einer eigenen Klanginstallation aus verschiedenen Gegenständen wie Kakteen und Steinen.

In Zusammenarbeit mit Rick Kam produzierte Akiko Okabe das Tanzstück "to be" (2007), welches von ihrer Interpretation der 24 Preludes und Fugen von Dmitri Schostakowitsch inspiriert wurde.

2009 gastierte sie mit der Choreographin und Tänzerin Emi Miyoshi beim Internationalen Tanzfestival Freiburg und präsentierte mit „Testtube“ ein faszinierendes Stück aus Tanz und Live-Musik.

Gemeinsam mit Miyoshi entwickelte sie ein Konzept der freien Improvisation mit neuen Klangmöglichkeiten des Klaviers.

Bei der Arbeit mit dem Medium Tanz setzt Akiko Okabe auf neue Möglichkeiten, Körper- und Klangwelten anders zu erleben. Durch die Inspiration von Akiko Okabe am Klavier und den Tänzern im Raum werden Zeit und Ort der Aufführung klanglich und körperlich ganz neu erfahren.